Einblicke in den Alltag eines Profifussballers

14.11.2023

Führen lernen aus dem Teamsport – Einblicke mit Beni Huggel

Urs Obrist (v. l.), Susanne Gmünder Bamert, Franziska Bircher, Beni Huggel, Denise Schmid und Reto Waldmeier. Foto: Karin Pfister
Urs Obrist (v. l.), Susanne Gmünder Bamert, Franziska Bircher, Beni Huggel, Denise Schmid und Reto Waldmeier. Foto: Karin Pfister

Unterschiedliche Menschen aus verschiedensten Kulturen müssen in kurzer Zeit zusammenarbeiten und eine Bindung aufbauen, um Erfolg zu haben. Wie macht man das am besten? Die Leitsätze, welche auf dem Fussballplatz zum Erfolg führen, funktionieren auch in der Wirtschaft, so die Meinung von Beni Huggel, ehemaliger FCB- und Nationalspieler.

«Wir vor ich» – «Führen lernen aus dem Teamsport», hiess das Thema des diesjährigen Netzwerkanlasses, organisiert von Gewerbe Region Frick-Laufenburg (Geref). Der Publikumsaufmarsch in Fricks Monti war gross, als Gastreferent stand der Fussballer Beni Huggel auf der Bühne. «Wir erhoffen uns vom Referat Motivation und Tipps für den Alltag», so Geref-Präsidentin Franziska Bircher. Grussworte von der Gemeinde Frick überbrachte die Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert. «Wir sind stolz auf unser leistungsfähiges und vielfältiges Gewerbe», so Gmünder Bamert.

Beni Huggel ist in Münchenstein aufgewachsen und mit 401 Einsätzen eine Ikone des FC Basel, so Franziska Bircher während der Vorstellung des Referenten. Zu Beni Huggels Vita gehören auch 41 Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft sowie Einsätze in der Bundesliga. Heute arbeitet er unter anderem als Fussballexperte für das Schweizer Fernsehen und leitet eine Coaching-Firma.

«Trotz meiner sportlichen Erfolge bin ich nicht der bekannteste Münchensteiner», so Beni Huggel zum Einstieg in sein Referat. Schmunzelnd blendete er ein Bild von Roger Federer ein, welcher ebenfalls in der Gemeinde aufgewachsen ist. Ebenfalls aus Münchenstein ist Yakan Hakin. «In der Primarschule gab es ein Schülerturnier. Im Final standen das Team von Hakan und mein Team. Meine Mutter hatte mich in der Pause vor dem Finalspiel beiseite genommen. Sie war der Meinung, dass ich mich zu sehr über meine eigenen Mitspieler aufgeregt hatte, anstatt positiv auf ihre Fähigkeiten zu reagieren, auch wenn sie mir fussballerisch unterlegen waren. » Aus dieser Geschichte aus seiner Kindheit leitete Beni Huggel über zum ersten Tipp für Führungskräfte: «Inspirieren anstatt kritisieren». Die Tipps seiner Mutter hätten sich ausgezahlt. «Wir haben gegen das Team von Hakan Yakin gewonnen.»

Beni Huggel am Netzwerkanlass 14.11.23
Beni Huggel am Netzwerkanlass 14.11.23

Klartext statt Kuschelkurs

Weitere Leitsätze, die er den Fricktaler Gewerblern mit auf den Weg gab, waren: «Authentizität statt Autorität», »Bad News mit Respekt», «Klartext statt Kuschelkurs» und «Verantwortung statt Neid».

Zu jedem Satz erzählte Beni Huggel eine Geschichte aus seiner Fussballkarriere. Auf grosses Interesse stiessen seine Ausführungen zum legendären Türkeispiel im Jahre 2006. «Wir wurden von den Fans mit Steinwürfen und Spruchbändern auf denen «Welcome to Hell» stand, empfangen.» Als das Spiel abgepfiffen wurde und klar war, dass die Schweizer die Barrage dank einer besseren Tordifferenz gewonnen hatten, kam es auf dem Platz zu Tätlichkeiten zwischen den türkischen und Schweizer Spielern. Es wurden diverse Sperren ausgesprochen; Beni Huggel erhielt eine Sperre für sechs Spiele. «Damit war die WM für mich vorbei. Ich fand es ungerecht, schliesslich hatten die andern angefangen. Ich habe damals überall erzählt, wie ungerecht diese Sperre ist. Bis mich ein Freund zur Seite nahm und mir sagte, dass ich aufhören solle zu jammern und ob ich lieber wieder als Landschaftsgärtner – mein gelernter Beruf – arbeite wolle. Er sagte mir, dass nur wenige es schaffen, Profifussballer zu werden, dass ich ein schönes Leben habe und gesunde Kinder. Zuerst war ich wütend auf ihn.» Aus heutiger Sicht sei er ihm dankbar. «Der Leitsatz dazu lautet: Klartext anstatt Kuschelkurs. Gerade in Führungspositionen ist es hilfreich, wenn man jemanden hat, der einem ehrlich und offen seine Meinung sagt.»

Diese Ausführungen von Beni Huggel stiessen auf grosses Interesse; er verstand es, die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seinem packenden Erzählstil zu unterhalten. Spannend waren auch seine zahlreichen Anekdoten aus seiner Fussballkarriere wie die Einzelgespräche, die er mit Ottmar Hitzfeld geführt hatte oder seine Ausführungen zum Führungsstil von Köbi Kuhn. «Als Fussballer kann man weder die Teamkameraden noch den Trainer auswählen. Fussballer lernen sehr schnell mit unterschiedlichen Menschen aus verschiedensten Kulturen eine Bindung aufzubauen, um als Team Erfolg zu haben.»

Text: Karin Pfister, NEUE FRICKTALER ZEITUNG

 
 

Impressionen

Fotos: Michael Schmid

 
 

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