Von wegen Stillstand

15.10.2021

Gewerbe Region Frick-Laufenburg blickt nach vorne

Ein wichtiges Aufgabengebiet vom GEREF ist, jungen Leuten bei der Berufsfindung zu helfen.
Ein wichtiges Aufgabengebiet vom GEREF ist, jungen Leuten bei der Berufsfindung zu helfen.

Zertifikatspflicht, Lieferengpässe und noch immer Absagen von Veranstaltungen: Die Pandemie beschäftigt nach wie vor. Trotz Absagen der Fricker Gewerbeausstellung und der Weihnachtsmärkte in Frick und Laufenburg blickt das Gewerbe Regio Frick-Laufenburg (Geref) nach vorne.

Es ist noch immer eine herausfordernde Situation, antwortet Franziska Bircher auf die Frage, wie es dem regionalen Gewerbe zurzeit geht. Die Präsidentin von Gewerbe Regio Frick-Laufenburg (Geref) ist froh, dass mittlerweile vieles wieder möglich ist und in normalen Bahnen verläuft. Gleichwohl sind die Auswirkungen der Pandemie, deren Ende noch nicht absehbar ist und die noch immer für Einschränkungen sorgt, spürbar. Franziska Bircher führt hierbei etwa die Geschäfte auf, die als unmittelbare Konsequenz der Pandemie schliessen mussten und sich seit der Wiederöffnung mit ganzer Kraft für das Erreichen der Umsätze vor Corona einsetzen. Eine Folge der weltweiten Pandemie sind zudem Lieferengpässe. «Davon betroffen ist bei uns insbesondere die Baubranche», sagt Franziska Bircher. Das schwer erhältliche Material führe zu erhöhten Preisen. «Zum Glück sind diese Preise bei uns noch in erträglichem Masse.»

Einlass in Gastrobetriebe oder Durchführungen von Veranstaltungen sind schon seit einigen Wochen nur noch mit einem der 3-G-Zertifikate (geimpft, getestet, genesen) möglich. Für das OK der Ausstellung «Gewerbe vor Ort» und den Vorstand von Geref bedeutete das nach intensiven und von viel Optimismus geprägten Monaten ein paar Wochen vor der der geplanten Durchführung (1. bis 3. Oktober 2021) schweren Herzens eine Absage der ausgebuchten Ausstellung. Die geforderten Kontrollmassnahmen wären von den personellen Ressourcen wie auch von den Finanzen her nicht möglich gewesen. «Die Zusatzkosten einfach auf die Mitglieder abwälzen konnten und wollten wir nicht», sagt Franziska Bircher. Als Vorstandsmitglied beim Aargauer Gewerbeverband weiss sie von anderen Ausstellungsverantwortlichen, dass die zusätzlichen Kosten hoch ausfallen würden. «Die geleistete Arbeit für die Ausstellung ist zum Glück ja nicht verloren. Wir nehmen es als eine Pause und hoffen sehr, dass wir im 2023 die Gewerbeausstellung dann endlich durchführen können.» Vor zwei Wochen musste der Geref zudem die stets sehr gut besuchten Weihnachtsmärkte in Frick und Laufenburg von der Agenda nehmen. Auch hier war die Zertifikatspflicht ausschlaggebend. Mit Bühnen, Chören, Kaffeebrunnen und so weiter gelten diese Anlässe als Veranstaltungen und nicht als Warenmärkte. «Natürlich hat das viele Leute nicht gefreut», weiss Franziska Bircher, welche die Absagen ebenfalls sehr bedauert.

Es gibt viel zu tun


Trotz Absagen von gleich drei grossen Anlässen herrscht beim Geref nicht Stillstand. Für die Vereinsmitglieder stehen die Kommissionen Verkauf/Dienstleistungen und Bauhandwerk mit Rat und Tat zur Seite. Zudem sollen mit der Organisation von Ersatzanlässen im November Austausch- und Informationsplattformen für die Vereinsmitglieder geboten werden. Franziska Bircher spricht etwa den zur Tradition gewordenen Netzwerkanlass an. «Er findet statt, einfach in einer kleineren Variante.»

Die Lehrlingsausbildung und damit verbunden die Sicherstellung von jungem Berufsnachwuchs nimmt einen hohen Stellenwert beim Geref ein. In diesem Jahr waren aufgrund der Pandemie zwar nicht alle sonst üblichen Veranstaltungen umsetzbar. Der Zusatzaufwand, welcher für die Tischmesse nötig gewesen sei, habe sich gelohnt und sei ein grosser Erfolg gewesen, berichtet Franziska Bircher. Oberstufenschülerinnen und -schüler konnten gemeinsam mit ihren Eltern Einblicke in Lehrberufe der Region erhalten. Auch die Berufsbildungstage, wenn für einmal nicht ganz so publikumsorientiert wie sonst, konnten stattfinden. «Die Jugendlichen kommen aus der Schule und suchen eine passende Lehrstelle mit und ohne Corona», betont die Geref-Präsidentin. «Und wir wollen ausbilden.» Laut der erhaltenen Rückmeldungen hätten auch verschiedene Betriebe dank der geschaffenen Informationsplattformen auch bereits Lehrverträge für nächstes Jahr abschliessen können. Noch aber, das weiss Franziska Bircher ebenfalls sehr gut, gibt es zahlreiche unbesetzte Lehrstellen. Jede Plattform, die der Geref für den gemeinsamen Austausch bieten kann, ist daher sehr wichtig.

Text und Foto: Susanne Hörth, NEUE FRICKTALER ZEITUNG

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